Markkleeberg (19,2%) und Delitzsch (26,4%) weisen beispielsweise einen deutlich höheren Radverkehrsanteil auf.
Janek Mücksch, Mitglied im Vorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Sachsen, freut sich über die große Popularität des Rades in Wurzen: „Wenn mehr Menschen Rad fahren, ist es in der Stadt weniger laut, die Luft wird sauberer, die Menschen gesünder und es gibt weniger Staus. Die Stadt muss den Veränderungen gerecht werden und dem Rad mehr Platz einräumen.“ Dass die Ringelnatzstadt Rad.SN, der im März 2019 neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen beigetreten ist, sieht er dabei als hoffnungsvolles Zeichen.
„Nichtsdestotrotz gibt es noch in Wurzen weiterhin viel zu tun. Die Wurzener Stadtverwaltung muss jetzt weitere Maßnahmen ergreifen, damit die Wege der Wurzener mit dem Rad komfortabler, einfacher und sicherer werden.“ Beim Fahrradklima-Test des ADFC im gleichen Jahr sagten trotz aller Fortschritte 60% der Wurzener, dass sie sich auf dem Rad gefährdet fühlen. 58% wünschten sich eine engagiertere Förderung des Radverkehrs in der Stadt.
Die SrV-Studie zeigt deutlich, wie wichtig das Fortbewegungsmittel Fahrrad in Wurzen ist: 53% der Wurzener geben an, mindestens einmal pro Woche das Rad zu nutzen, 25% fahren sogar täglich Rad. Delitzsch ist die einzige untersuchte sächsische Stadt, die eine höhere tägliche Radnutzungsquote aufweist als Wurzen. Nur 20% nutzen das Fahrrad überhaupt nicht. Ein durchschnittlicher Wurzener Haushalt verfügt über 1,93 Fahrräder und 1,03 Autos
Hintergrund:
Das System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) ist ein seit 1972 laufendes Forschungsprojekt der Technischen Universität Dresden und die älteste Zeitreihe zum Verkehrsverhalten in deutschen Städten. Für die Erhebung im Jahr 2018 wurden 502 zufällig ausgewählte Wurzener zu ihrer privaten Mobilität an einem normalen Werktag in Wurzen befragt. Sachsenweit waren fast 22.000 Menschen in 25 Städten an der Studie beteiligt. Das SrV bildet die Mobilität der Wurzener Wohnbevölkerung ab und zeigt Veränderungen und Trends auf.