Stell Dir vor: Du bist mitten in der City von Wurzen und da gibt es im wahrsten Sinne eine „Ecke“, die so gar nicht städtisch aussieht: eine offene Scheune mit einem Holzbackofen, umgeben von bunten Bauerngartenblumen, eine gemütliche Auszeitbank unter dem lauschigen Blätterdach eines Apfelbaums und ein Laubengang aus Fachwerk. Ein Blick in die Vergangenheit? Weit gefehlt! Denn hier gibt es noch mehr: ein großer Einkaufsautomat, wo Du 24/7 regionale Produkte kaufen kannst, ein Tauschregale für Bücher und Kleinigkeiten, eine Suche-Biete-Pinnwand, eine Poststation, eine Self-Service- und Lade-Station für Dein (E-) Bike. Großformatige Bilder von Landarbeitern, Steinarbeitern, Badern und Bäckern von früher und heute säumen wie eine Bildergalerie den Laubengang. Informationen zum Wurzener Land erhältst Du digital....
Mit dieser visionären Idee überzeugte Wurzen und war einer der prämierten Beiträge im 20-jährigen Jubiläum des „Ab-in-die-Mitte“ Städtewettbewerbs. "40 Kommunen – 45 Wettbewerbsbeiträge. Diesmal waren so viele Innenstadtideen sächsischer Städte wie noch nie im Rennen", so die Wurzener Stadtplanerin Konstanze Neudert. Thema war „Netzwerke stärken – Transformation gestalten“. Wurzen reichte dazu seine Projektidee „Fahr mal runter! – das-Wurzener Land-Eck“ ein und wurde dafür mit einem 3. Platz und 20.000 Euro Preisgeld belohnt. Überzeugt hat die Jury der Ansatz, mitten in der Innenstadt ein Stück ländlichen Raum zu inszenieren und damit auf die tiefe Verbundenheit zwischen der Stadt Wurzen und dem Wurzener Land hinzuweisen. Eine offene Scheune mit Holzbackofen, umgeben von Bauerngartenblumen, Auszeitbänke unter einem Apfelbaum – das alles in Kombination mit Angeboten in Form eines Lebensmittelautomaten oder eines Tauschregals könnten auf der kleinen Brache am Ende der Badergasse entstehen. Das Grundstück wurde in diesem Jahr von der Stadt gekauft, so dass hier agiert werden kann.
Eine Realisierung der Projektidee ist auch Dank der Anschubfinanzierung gut möglich und wertet Wurzens hübsche Innenstadt damit weiter auf.
"Es mag visonär sein, aber es ist umsetzbar", ist auch Konstanze Neudert zuversichtlich. Das Projekt sei nicht so groß und kostenintensiv.
Auch Oberbürgermeister Marcel Buchta freut sich und stellt den Beginn der Umsetzung für das kommende Jahr in Aussicht. Im Wettbewerbsbeitrag ist für 2024 die Projektplanung vorgesehen. 2025 könnte die Eröffnung gefeiert werden.